Es geht richtig rund in der Chatgruppe der Adlerfreunde! Wenn das der gleitschirmfliegende Laie verfolgt, klingt es, als habe ein weiterer Fliegerkollege das Licht der Welt erblickt... Altvögel immer einzeln, dann, Wochen später, einer mit "etwas" in den Fängen, dann erstmal wieder ein Girlandenflug des Liebespaares.
Wir warten die nächsten Erkundungen und Erkenntnisse ab, um demnächst hier wieder aktuelle zu informieren.
Es ist Mitte Mai und viele eifrige Beobachter sind am Mühlhörndl, Rossalpenkopf, Schachenberg und Dalsenalm unterwegs. Manchmal verabreden sie sich, um zur gleichen Zeit an mehreren Orten zu beobachten. Dann können die Vogelfreunde schnell miteinander in Kontakt treten und weitreichendere Aufzeichnungen realisieren, als einzelne Personen an einem fixen Standort.
Die Vermutungen gehen in beide Richtungen, denn man hat keinen begrünten Horst gefunden und kann somit nicht bestätigen, dass Otto und Ronja dieses Jahr brüten.
Wegen vermehrter Anflüge im Mühlhörndlbereich könnten sich die Fachleute durchaus vorstellen, dass es vielleicht einen neuen Horst geben könnte.
Wenn die beiden Nachwuchs erwarten, dann wäre im April die Eiablage erfolgt, so dass wir ca. im Juni mit einem Jungvogel rechnen könnten. Es bleibt also sehr spannend.
Sowohl Flieger als auch Adlerfreunde bedanken sich bei Felix von den Staatsforsten und Marc als Berufsjäger, die uns sehr unterstützen.
Wer noch Lust hat, dabei zu sein, darf scih unter adlerfreunde@kampenwand-flieger.de melden und das Team verstärken.
Stammtisch am 02.06.2022 am Hochseilgarten beim Freischwimmbad in Aschau, zusammen mit den Gleitschirmfliegern.
Die beiden Prientaler Steinadler Ronja und Otto werden von einer engagierten Monitoring-Gruppe unter der Leitung von Gitti Schreiner beobachtet. Die beiden leben seit vielen Jahren im Priental und es gibt bereits eine reichhaltige Kartei an Informationen über das Paar. Wir verdanken das dem Adlerteam aus dem Nationalpark Berchtesgaden Uli Brendel und Jochen Grab sowie aus dem Hochrieser Nachbarclub Nora Kühnhausen.
ADLERJAHR - JANUAR
Jungvogel wird vertrieben, wenn Altvögel brüten möchten
Wenn sie nicht brüten, Jungvogel wird eventuell noch ein Jahr geduldet
seltene Ausnahme sind 3 Altvögel
ADLERJAHR - FEBRUAR / MÄRZ
Balzflüge im gesamten Tal - Kopulation
Horste werde ausgebaut mit Grünzeug geschmückt und die Wahl wird eingeschränkt
Eiablage Ende März, spätestens bis zum 10. April
ADLERJAHR - APRIL / MAI
Brut – Brutwechsel
Ende Mai Schlupf des Jungvogels
ADLERJAHR - JUNI / JULI
Betreuung des Jungvogels vom Adlerpaar
Beute und Äste werden eingetragen
Deutliche Bettelrufe des Jungvogels zu hören
Ab der dritten Juliwoche kann Jungvogel ausfliegen
ADLERJAHR - AB AUGUST
Adler fliegen gemeinsam durch das Revier
Jungvogel lernt von Eltern Jagd- und Flug-Strategien
Größe (Körperlänge): 80 – 93 cm
Gewicht: w: ca. 5 kg
m: ca. 3,7 kg
Flügelspannweite: w: 220 – 230 cm
m: ca. 175 - 200 cm
Maximale Geschwindigkeit: bis zu 125 km/h
Lebenserwartung in der Wildnis: max. 35 Jahre
Lebenserwartung in Gefangenschaft: max. 50 Jahre
Nahrung: Beutetiere (Murmeltier, Schneehase, Rotfuchs, Birk- und Schneehuhn, im Winter auch Fallwild)
Durchschnittliche Reviergröße: 30 – 150 km²
Paarungsverhalten: lebenslange Einehe
Brut: 1 – 3 Eier
Vor der engen Besiedelung unseres Landes – ist also schon ein paar hundert Jahr her – gab es Steinadler überall. Sie sind nicht von Natur aus in den Bergen zuhause. Aber sie wurden von den Menschen ausgerottet und die Berge zurückgedrängt, denn sie erbeuteten natürlich leicht auch Haustiere.
Heute bauen sie ihre Horste in den Bergen und zwar bevorzugt in schroffem, karstigem Gelände oder auch auf hohen Bäumen. Am besten eignen sich Felswände mit Ausrichtung süd-ost: das ist tendenziell wettergeschützt und dort gibt es starke Morgenthermik, was bei der Jagd und beim Transport der Beute ins Nest hilft.
Die Adler brüten etwa sechs Wochen lang. In dieser Zeit muss immer einer der Vögel bei dem Ei oder den Eiern bleiben, da diese sonst auskühlen würden. Männchen und Weibchen wechseln sich dabei ab, die Eier warm zu halten. Erst wenn ein Junges geschlüpft ist, gitl die übliche Rollenverteilung: Das Weibchen ist zuständig für Nest und Aufzucht, das Männchen geht Jagen.
Je höher der Adlerhorst liegt, desto schwieriger ist es, Beute dort hinauf zu transportieren. Während die Steinadler sich im Winter durchaus von Aas ernähren, jagen sie in den Sommermonaten zum Beispiel Mäuse, Hasen oder Murmeltiere. Ein Steinadler erkennt auf 2 km Entfernung eine laufende Maus!
Dennoch benötigt ein Brutpaar brauchte 60 Quadratkilometer Grasland zum Jagen. Sie verteidigen ihr Territorium gegen andere Steinadler, um ihre Lebensgrundlage zu sichern.
Adlerpaare sind monogam, sie bleiben ein Leben lang beieinander. Deshalb gibt es auch praktisch in jedem Jahr einen Versuch, ein Ei zu bebrüten und ein Junges aufzuziehen.
Übrigens ist es quasi unmöglich, dass bei zwei Eiern auch zwei junge Adler nachfolgen. Der Film „Der Steinadler“ (Terra Mater) zeigt die eindrucksvolle Geschichte eines Geschwisterpaares und dessen Schicksal...
Ein bisschen Wegfahren, ein bisschen Streckenfliegen, wo's leicht geht: die Schmitten bot sich an. Es begann ein Tag mit einigen Zirren und die Vorhersage versprach Besserung. Das Parawaiting am Startplatz mit wenigen, aber sehr geselligen, netten Piloten aus Nah und Fern war recht kurzweilig. Als der erste Profi dann rausging, war es schon beinahe halb zwei - ich war dann die Letzte am Start um viertel nach zwei. Der Flug zum Pass Thurn - ohne Querung in meinem Fall, das Ding ist mir suspekt! - ging ganz easy und die Zirren waren auch im Osten schon weniger geworden. Also machte ich kehrt und erwog eine Landung nördlich des Sees, um etwas komfortabler zum Auto zurück zu kommen.
Doch irgendwie lud mich dieser sonnenbeschienene Südhang zum Pointer Berg am Nord-Ost Ende des Sees zum soaren ein... das geht wahrscheinlich genau einmal im Jahr, nämlich bei deutlichem Südwind und vor allem ohne Talwind: also heute :)
Schön langsam kam ich back in the game, die Höhe wurde besser, das Soaren wurde vom Kreisen abgelöst und die Lust, noch weiter zu fliegen war getragen von der reellen Chance, das steinerne Meer zu erreichen. Morgens bei Parawaiting hatte mir Franz Sailer ( ich glaube, man kennt ihn vom Thermik Magazin und aus dem XContest ) noch von der Konvergenz über Saalfelden erzählt - naja, dachte ich, vielleicht finde ich die ja.... Und so mäanderte ich mit ziemlich guten Gleitzahlen von den Ausläufern der Schwalbenwand über Saalfelden hinweg zum steinernen Meer, wo ich direkt in den Aufwind hinein fand. Also wieder soaren, später kreisen und die irre Aussicht genießen. Ein absolutes Highlight für jedes Fliegerherz! Ich muss niemandem erklären, welche Freude es ist, in dieser Höhe in ruhiger Luft den Sonnenuntergang zu sehen.
Da ich so gut wie nie Fotos mache, so auch diesmal nicht, überlasse ich die Bilder eurer Phantasie...
Happy Landings!
Andrea