Schutzzone ab 21. April deaktiviert
Die Steinadler – Schutzzone ist mit sofortiger Wirkung deaktiviert. Das Steinadlerpaar im Priental hat seine Brut abgebrochen. Der Horst wird nicht mehr aufgesucht. Am 19 . April hat Michael Pool, unter dessen Anleitung die Beobachtung immer sehr gut organisiert und mit viel Fachwissen begleitet wurde, beobachtet, wie ein Adler den Horst anflog, versuchte, sich hineinzusetzten, was ihm aber misslang. Er flog wieder ab. Der Horst war stundenlang unbesetzt. Da konnte man schon ahnen, dass ein Ei oder ein Jungvogel nicht überleben würde. Am 21. April beobachten Michi, Thomas, Gitti, Ingrid und Herbert über Stunden hinweg keine Regung am und keinen Anflug auf den Horst. Stattdessen zeigt das Paar später Girlanden über dem Zinnenberg und eine kurze Kupola nahe dem Brandlberg. Davon haben wir hier sogar ein Bild: danke Thomas, für dessen Aufbereitung und Freigabe! Das Männchen kreiste daraufhin wieder auf, während sie weiter die Sonne genoss.
Über die Gründe können wir derzeit noch nichts sagen.
Ich bedanke mich bei allen Sportpiloten für Ihre Rücksichtnahme!
Das Prientaler Adlerpärchen hat zwischen Spitzstein und Klausenberg im Wald seinen Baumhorst. Die Adler dürfen jetzt nicht gestört werden.
Gleitschirme, Segelflieger oder Drachen unterhalb des Grates in die Nähe des Horstes gelten für die Adler als Störfaktor.
Oberhalb der Gipfel darf das Gebiet überflogen werden, nicht aber unter Grat!
Streckenflüge, bei denen in dieses Gebiet unter Grad eingeflogen wurde, können vom DHV entwertet werden.
Wie melden hier, sobald die Schutzzeit abgelaufen ist.
Beide Adler, vermehrt das Weibchen bebrüten derzeit rund um die Uhr ihren Horst. Etwa alle zwei Stunden fliegt das Weibchen fast regelmäßig eine kleine Runde hoch auf, zeigt extreme Girlanden und kehrt nach 5 Minuten wieder zurück. Männchen wartet immer in der Nähe, hier und da auch am Horstrand.
„Noch ist der Regen egal, entscheidend ist das Wetter in den ersten beiden Wochen nach dem Schlupf. Heute zum Beispiel (10. April, 7:50 Uhr, Regen) dreht das Weibchen für 2 Minuten eine Runde und setzt sich dann wieder nieder. Sie wird um 8:20 vom Männchen abgelöst, der mindestens bi 9:00 Uhr saß. Sie sind super imprägniert, der Horst hat ein gutes Dach.“ Sagt Michael, definitiv Adlerprofi und viel vor Ort.
Uli Brendel, Nationalpark Berchtesgaden ergänzt: „ …richtig kritisch wird es erst ab Schlupf, wenn sie den Kleinen mit Nahrung versorgen müssen und der sich noch nicht selbst gegen Kälte schützen kann! Aus diesem Grund gibt’s im Mai sehr häufig Brutabbrüche.“ In genau dieser Zeit müssen wir auch als Wanderer und Flieger sehr zurückhalten bleiben.
Am 12. April bringt der Terzel erstmals beobachtet Futter zum Horst. Sie kreist damit hoch auf und verschwindet in Richtung Norden. Er sitzt derweil im Horst.
Im März wurden vielfach Adler im Priental beobachtet. Meistens waren Ronja und Otto alleine, aber sie hatten auch Besuch von einem uns unbekannten Jungadler.
Meistens waren sie heuer auf der Westseite des Prientales zu sehen und es wurde schnell vermutet, dass die Brut bereits begonnen hat.
01. April (kein Scherz;) - Unsere Beobachtungsgruppe hat den Baumhorst mit dem Spektiv geortet.
Nachricht vom 17.03.2023
12:30 bis 13:20: Das Männchen sitzt in einem abgestorbenen Baum am Zinnberg und genießt die Sonne, kreist
dann hoch auf und zieht rüber zur Sonnwendwand und kommt zurück zum Zinnberg.
Dann kommt das Weibchen mit dazu und sie kreisen gemeinsam ca. 20 min über dem Brandelberg und Zinnberg. Gegen 14 Uhr kommt ein Jungadler dazu. Alle drei verschwinden dann um 14:15 friedlich in
Richtung Spitzstein.
Michael Pohl, Tierarzt und ausgewiesener Greifvogel-Experte, zeigte beim letzten Stammtisch am 21. September 2022 viel Interessantes über Greifvögel und vor allem über den Adler. Sein Vortrag war begleitet von einer Reihe von grandiosen Nah- und Detailaufnahmen.
Für ein weiterhin erfolgreiches Monitoring wäre es nun wichtig, schon im Oktober mit gezielten Beobachtungen zu beginnen.
Es wäre gut, wenn sich an einem Tag mehrere Leute bereiterklären, für 2-3 Stunden am Schachen oder eventuell im Tal (der genaue Ort wird noch bekanntgegeben) den Adler zu beobachten. Sinnvoll wäre, ab ca. 10 Uhr bis 17 Uhr eine lückenlose Beobachtung durchzuführen, optimal wären jeweils 2 Personen im gleichen Zeitfenster. Unser Vorschlag wäre der 08.10. oder der 22.10.2022.
Wir freuen uns auf rege Teilnahme!
Hier ein rückwärts gerichteter, chronologischer Ablauf unserer Adlerjahre.
Nachricht von Ende Juni 2022
Die Steinadler haben den Horst verlassen. Über den Verbleib des Nachwuchses und die Ursache des Misserfolges kann derzeit nur spekuliert werden.
Der Club bedankt sich bei seiner aktiven Monitoring-Gruppe!
Nachricht von 06. Juni 2022
Gruppenchat: ".... endlich ist SIE wieder zu sehen! Beide fliegen um 12 den Horst an un beginnen zu begrünen und dann wird ZUM ERSTEN FUTTER EINGETRAGEN! Muss heute oder gestern geschlüpft sein. Großes Kino! "
Interessant ist die Rinne für Streckenflieger von der Hochries oder von der Kampenwand kommend. Aber die Thermikquellen der Aschentaler Wände sind diesmal frei. Somit ist es sicher easy, die Schutzzone leicht einzuhalten ohne dabei auf guten Anschluss verzichten zu müssen. Herzlichen Dank für eure Rücksichtnahme! Eines Tages kurbeln wir mit dem Jungvogel... Happy Landings!
Nachricht von Ende Mai 2022
Gruppenchat: "Seit 14 Uhr herrscht hektisches Treiben am Baumhorst. Beide Adler fliegen immer wieder auf den Boden und greifen Gräser und Äste. Mittlerweile 40 Mal den Horst angeflogen. Man hört sogar manchmal jiakjiak-Rufe..."
Nachricht von Ende Mai 2022
Gruppenchat:
"Seit 14 Uhr herrscht hektisches Treiben am Baumhorst. Beide Adler fliegen immer wieder auf den Boden und greifen Gräser und Äste. Mittlerweile 40 Mal den Horst angeflogen. Man hört sogar manchmal jiakjiak-Rufe..."
"Das Verhalten der Adler ist sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit" so äußern sich Uli Brendl und Felix Wölfl - Kenner der Szene. Ob es sich um einen verspäteten Horst-Bau handelt oder ob schon eine Brut im Gange ist, ist schwer zu sagen. So nah kann man dort nicht hingehen, ohne zu stören.
Möglicherweise wird es in Kürze eine Sperrung des Luftraumes in einem kleinen Umkreis um das fragliche Gebiet geben. Wir informieren hier und per Mail an alle Clubs und Fliegerfreunde.
Nachricht von 31.Mai 2022
Hallo, war heute von 12:40 bis 15:30 auf dem Schachen. Sie sitzt definitiv! Erst war eineinhalb Stunden nicht zu sehen, auch nicht im Spektiv. Dann kam das Männchen von der anderen Talseite. Da fing SIE an zu rufen, dann konnte ich sie sehen. Kurzer gemeinsamer Ausflug. Sie sieht sehr zerrupft aus. Eintrag von Zweigen, beide landen im Horst, er kreist hoch über dem Mühlhörndl, landet in einem Baum, bleibt bis 15:30 dort. Sie arbeitet an den Zweigen, macht sich dann flach und sitzt zumindest bis 15:30 im Horst (der eigentlich viel zu klein ist). ....
Nachricht von Anfang Mai 2022
Es geht richtig rund in der Chatgruppe der Adlerfreunde! Wenn das der gleitschirmfliegende Laie verfolgt, klingt es, als habe ein weiterer Fliegerkollege das Licht der Welt erblickt... Altvögel immer einzeln, dann, Wochen später, einer mit "etwas" in den Fängen, dann erstmal wieder ein Girlandenflug des Liebespaares.
Wir warten die nächsten Erkundungen und Erkenntnisse ab, um demnächst hier wieder aktuelle zu informieren.
Es ist Mitte Mai und viele eifrige Beobachter sind am Mühlhörndl, Rossalpenkopf, Schachenberg und Dalsenalm unterwegs. Manchmal verabreden sie sich, um zur gleichen Zeit an mehreren Orten zu beobachten. Dann können die Vogelfreunde schnell miteinander in Kontakt treten und weitreichendere Aufzeichnungen realisieren, als einzelne Personen an einem fixen Standort.
Die Vermutungen gehen in beide Richtungen, denn man hat keinen begrünten Horst gefunden und kann somit nicht bestätigen, dass Otto und Ronja dieses Jahr brüten.
Wegen vermehrter Anflüge im Mühlhörndlbereich könnten sich die Fachleute durchaus vorstellen, dass es vielleicht einen neuen Horst geben könnte.
Wenn die beiden Nachwuchs erwarten, dann wäre im April die Eiablage erfolgt, so dass wir ca. im Juni mit einem Jungvogel rechnen könnten. Es bleibt also sehr spannend.
Sowohl Flieger als auch Adlerfreunde bedanken sich bei Felix von den Staatsforsten und Marc als Berufsjäger, die uns sehr unterstützen.
Wer noch Lust hat, dabei zu sein, darf scih unter adlerfreunde@kampenwand-flieger.de melden und das Team verstärken.
Stammtisch am 02.06.2022 am Hochseilgarten beim Freischwimmbad in Aschau, zusammen mit den Gleitschirmfliegern.
Die beiden Prientaler Steinadler Ronja und Otto werden von einer engagierten Monitoring-Gruppe unter der Leitung von Gitti Schreiner beobachtet. Die beiden leben seit vielen Jahren im Priental und es gibt bereits eine reichhaltige Kartei an Informationen über das Paar. Wir verdanken das dem Adlerteam aus dem Nationalpark Berchtesgaden Uli Brendel und Jochen Grab sowie aus dem Hochrieser Nachbarclub Nora Kühnhausen.
ADLERJAHR - JANUAR
Jungvogel wird vertrieben, wenn Altvögel brüten möchten
Wenn sie nicht brüten, Jungvogel wird eventuell noch ein Jahr geduldet
seltene Ausnahme sind 3 Altvögel
ADLERJAHR - FEBRUAR / MÄRZ
Balzflüge im gesamten Tal - Kopulation
Horste werde ausgebaut mit Grünzeug geschmückt und die Wahl wird eingeschränkt
Eiablage Ende März, spätestens bis zum 10. April
ADLERJAHR - APRIL / MAI
Brut – Brutwechsel
Ende Mai Schlupf des Jungvogels
ADLERJAHR - JUNI / JULI
Betreuung des Jungvogels vom Adlerpaar
Beute und Äste werden eingetragen
Deutliche Bettelrufe des Jungvogels zu hören
Ab der dritten Juliwoche kann Jungvogel ausfliegen
ADLERJAHR - AB AUGUST
Adler fliegen gemeinsam durch das Revier
Jungvogel lernt von Eltern Jagd- und Flug-Strategien
Größe (Körperlänge): 80 – 93 cm
Gewicht: w: ca. 5 kg
m: ca. 3,7 kg
Flügelspannweite: w: 220 – 230 cm
m: ca. 175 - 200 cm
Maximale Geschwindigkeit: bis zu 125 km/h
Lebenserwartung in der Wildnis: max. 35 Jahre
Lebenserwartung in Gefangenschaft: max. 50 Jahre
Nahrung: Beutetiere (Murmeltier, Schneehase, Rotfuchs, Birk- und Schneehuhn, im Winter auch Fallwild)
Durchschnittliche Reviergröße: 30 – 150 km²
Paarungsverhalten: lebenslange Einehe
Brut: 1 – 3 Eier
Vor der engen Besiedelung unseres Landes – ist also schon ein paar hundert Jahr her – gab es Steinadler überall. Sie sind nicht von Natur aus in den Bergen zuhause. Aber sie wurden von den Menschen ausgerottet und die Berge zurückgedrängt, denn sie erbeuteten natürlich leicht auch Haustiere.
Heute bauen sie ihre Horste in den Bergen und zwar bevorzugt in schroffem, karstigem Gelände oder auch auf hohen Bäumen. Am besten eignen sich Felswände mit Ausrichtung süd-ost: das ist tendenziell wettergeschützt und dort gibt es starke Morgenthermik, was bei der Jagd und beim Transport der Beute ins Nest hilft.
Die Adler brüten etwa sechs Wochen lang. In dieser Zeit muss immer einer der Vögel bei dem Ei oder den Eiern bleiben, da diese sonst auskühlen würden. Männchen und Weibchen wechseln sich dabei ab, die Eier warm zu halten. Erst wenn ein Junges geschlüpft ist, gitl die übliche Rollenverteilung: Das Weibchen ist zuständig für Nest und Aufzucht, das Männchen geht Jagen.
Je höher der Adlerhorst liegt, desto schwieriger ist es, Beute dort hinauf zu transportieren. Während die Steinadler sich im Winter durchaus von Aas ernähren, jagen sie in den Sommermonaten zum Beispiel Mäuse, Hasen oder Murmeltiere. Ein Steinadler erkennt auf 2 km Entfernung eine laufende Maus!
Dennoch benötigt ein Brutpaar brauchte 60 Quadratkilometer Grasland zum Jagen. Sie verteidigen ihr Territorium gegen andere Steinadler, um ihre Lebensgrundlage zu sichern.
Adlerpaare sind monogam, sie bleiben ein Leben lang beieinander. Deshalb gibt es auch praktisch in jedem Jahr einen Versuch, ein Ei zu bebrüten und ein Junges aufzuziehen.
Übrigens ist es quasi unmöglich, dass bei zwei Eiern auch zwei junge Adler nachfolgen. Der Film „Der Steinadler“ (Terra Mater) zeigt die eindrucksvolle Geschichte eines Geschwisterpaares und dessen Schicksal...